Sobald der Frühling Einzug hält, kann man wieder überall Pferde und andere Nutztiere friedlich auf der Wiese grasen sehen. Der Weidegang ist sehr wichtig für die Tiere, vor allem stellt er die artgerechteste Haltungsform dar. Hier können sich die Pferde an der natürlichen Futterquelle bedienen und sich arttypisch bewegen. Außerdem kommen sie hier mit anderen Artgenossen zusammen und können sich gemeinsam entspannen sowie soziale Kontakte pflegen. So spricht einiges für einen regelmäßigen Aufenthalt auf der Weide, insofern man als Pferdehalter ein paar wichtige Dinge beachtet.
Weidefuttersuche als artgerechteste Futteraufnahme
Pferde, die im Stall leben, bekommen ihr Futter direkt vor die Nase gesetzt. Das heißt, sie haben keinen natürlichen Trieb mehr, der sie zur Futtersuche antreibt. Diesem Futtertrieb können die Traber auf der Wiese aber nach Herzenslust nachgehen. Das Futtersuchen ist nämlich nicht nur eine Notwendigkeit, um an Fressen zu kommen, sondern auch eine wichtige Beschäftigung. Das heißt: Pferde, die auf der Weide grasen, sind zufriedenere Pferde. Da sie bis zu 16 Stunden am Tag fressen, also richtige Dauerfresser sind, gibt es bei ihnen auch kein richtiges Sättigungsgefühl. So bekommt man schnell ein Verständnis davon, wie wichtig das Fressen für sie ist. Die Huftiere stellen die Nahrungsaufnahme erst ein, wenn die Kaumuskulatur ermüdet.
Wichtig ist eine sanfte Futterumstellung vor dem ersten Weidegang
Im Herbst und Winter stehen Pferde hauptsächlich im Stall. Da die Tiere ein empfindliches Verdauungssystem haben, muss die Umstellung von Stall- auf Weidefütterung möglichst sanft geschehen. Sobald die Weidezeit losgeht, wird dem Pferd mindestens zwei Wochen vorher Raufutter zugeführt. Hier kommen Heu oder Stroh infrage. Zudem sollten die Traber zwei Wochen vor dem Weidestart entwurmt werden. Ist das geschehen, können die Tiere nun peu à peu auf die Weide gelassen werden. Am besten beginnt man mit einer Stunde Weideaufenthalt und stockt dann immer mehr auf. Auch auf der Weide sollte ausreichend Raufutter in einer Heuraufe gefüttert werden. Wenn die Pferde dann immer länger am Stück grasen, kann auch die Zufütterung eingestellt werden.
Wasserversorgung auf der Weide nicht vergessen
Da Pferde auf der Weide überwiegend frisches Gras fressen, können sie ihren Wasserbedarf dadurch zu 80 Prozent decken. Trotzdem muss den Tieren jederzeit eine Gelegenheit zur Wasseraufnahme geboten werden. Gerade, wenn Pferde mehrere Stunden auf der Weide verbringen, sollte eine Tränke aufgestellt werden, das gilt vor allem für sonnige und warme Tage.