Viele Menschen auf der ganzen Welt begeistern sich für Inneneinrichtung im klassischen chinesischen Stil. Möbel wie chinesische Hochzeitsschränke bestechen durch ihre hochwertigen Materialien wie Zypressenholz und ihre einzigartige Optik. Die aufwendige Verarbeitung, die bei traditionellen Möbeln auch heute noch in Handarbeit erfolgt, beeindruckt nicht nur handwerklich versierte Personen. Ob als Kompletteinrichtung oder Stilbruch: Mobiliar aus China stellt ein echtes Schmuckstück dar und bereichert jede Wohnung. Dieser Beitrag geht auf die historische Entwicklung des Stils ein.
Die Anfänge
Bereits 1.500 bis 1.000 Jahre v. Chr. gab es in China die Tradition, Stühle mit ansprechenden Schnitzmustern zu verzieren. Zu dieser Zeit blieben Stühle und entsprechend hohe Tische Ehrengästen und dem Adel vorbehalten, während Personen aus anderen sozialen Schichten auf Matten saßen, die auf dem Boden ausgebreitet wurden. Ungefähr 200 n. Chr. wurden die Stühle verlängert und erst zu Liegen, später dann zu Betten weiterentwickelt. Bis sich die Verwendung von Mobiliar in der allgemeinen Bevölkerung durchsetzte, dauerte es jedoch noch bis zur Song-Dynastie von 960 bis 1279 n. Chr. Aus dieser Zeit stammen einige Eigenschaften von chinesischen Möbeln, die heutzutage als typisch erscheinen, etwa die Lackierung. Detaillierte Gravuren und kunstfertige Bemalungen tauchten ebenfalls zu dieser Zeit auf.
Ming-Dynastie
Die meisten traditionellen chinesischen Möbel, die viele Menschen des 21. Jahrhunderts sofort ihrem Ursprungsland zuordnen können, stammen aus der Ming-Dynastie. In dieser Zeit entwickelte sich ein attraktiver Stil, der sich durch klare Linien, Eleganz und dezente Dekorationen auszeichnet. Auch heute werden viele Möbel aus China, zum Beispiel chinesische Hochzeitsschränke, in Anlehnung an diesen Stil angefertigt. Die dekorativen Elemente sind mehrheitlich raffiniert, nehmen jedoch keinen großen Platz ein, um nicht überbordend zu wirken. Dies ist vor dem Hintergrund der konfuzianischen Philosophie zu sehen, die nach Harmonie und Praxistauglichkeit strebt. Eine Besonderheit der chinesischen Handwerkskunst besteht darin, die einzelnen Bestandteile der Möbel durch Zapfen und Federn statt Nägel zusammenzufügen.
Weitere Entwicklung
Im Anschluss an die Ming-Dynastie wurden Möbel wieder etwas einfacher. Ab dem 17. Jahrhundert öffnete sich China zunehmend für den Handel mit westlichen Ländern. Durch den kulturellen Austausch veränderte sich auch die Mode in Bezug auf Inneneinrichtung, weshalb chinesisches Mobiliar ab dieser Zeit vom Barock- und Rokoko-Stil beeinflusst wurde. In dieser Phase, die im 19. Jahrhundert ihren Abschluss fand, wurde die Verzierung mit Perlmutt und Marmor üblich.